Beim erstmaligen Antreten in einem EHL-Turnier meinte es das Losglück gut mit uns. Mit RW Wettingen wurde uns der Schweizer Meister zugelost, es hätten auch andere Kaliber (HTHC, Kampong) auf uns warten können.
Rein von der Anzahl der Fans war uns Wettingen weit überlegen, zumindest am Beginn des Spieles traf das auch auf das Kräfteverhältnis im Spiel zu. Wir starteten nervös, bekamen kaum Zugriff und liefen zumeist hinterher. Wettingen hatte 3 Strafecken, die aber allesamt ohne große Gefahr für Jakob im Tor endeten.
Erst mit dem 2. Viertel konnten wir uns einigermaßen aus der Umklammerung lösen, machten aber weiterhin zu viele technische Fehler im Spielaufbau. Unsere erste Strafecke wurde zu Unrecht abgepfiffen, bis zur Halbzeitpause mühten wir uns zu einem 0:0.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen wir für wenige Minuten die Initiative, unsere größte Chance machte ein Schweizer Abwehrspieler auf der Linie zunichte. Auf der Gegenseite blieben die Chancen ebenfalls Mangelware, eine Standardsituation musste her. Patrick spielte einen Selbstpass nahe dem gegnerischen Schusskreis, der gegnerische Verteidiger hielt den Abstand nicht ein und wir bekamen Strafecke Zwei zugesprochen. Dieses Mal blieb Scholzi seinem Ruf als Eckenspezialist treu und versenkte den Ball halbhoch im langen Eck.
Ruhe brachte auch die Führung nicht in unser Spiel, immer wieder kam Wettingen in die Nähe unseres Kreises. Jakob stand sicher im Kasten, davor war oftmals viel Unruhe in der Defensive. Die Zeit verging nur langsam, drei Minuten vor dem Ende bekam ein Stürmer aus Wettingen den Ball völlig freistehend vor dem Tor auf den Fuß.
Bei 38 Sekunden eine ähnliche Situation, nur dieses Mal war der Schläger unten und wir fingen uns den Gegentreffer zum 1:1 ein.
Im Penalty-Shot Out bestätigte Jakob dann seine starke Form aus dem Spiel und wehrte gleich vier Penaltys ab. Für uns verwandelten Marcin und Paul D. und der erste Sieg einer österreichischen Vereinsmannschaft im KO-System der EHL war Realität. Auch wenn die Leistung nicht zu unseren Besten in diesem Jahr zählte, das Ergebnis ist das, was bei diesen Turnieren zählt.
Apropos Leistung: Beide deutsche Teams (Mannheim und HTHC) scheiterten in ihren KO-Spielen, beide belgische und englische Teams holten sich wiederum zwei Siege in einem gut gefüllten Hockeystadion im königlichen Polo-Club von Barcelona. Und wer von den Spielen nicht beeindruckt war, den hat zumindest die Sportanlage hier entschädigt: unfassbar groß und vielfältig präsentiert sich das altehrwürdige Gelände.
Morgen treffen wir auf den belgischen Spitzenclub Leopold Brüssel. Augen zu und durch lautet die Devise, wir werden unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen.
Here we go!
Clemens