Vor dem Start der Hallenmeisterschaft ist unsere U18-Mannschaft, mit Unterstützung manch eines U16-Spielers und unter der sportlichen Leitung von Trainer Bartek nach Wels zu einem Turnier angereist. In der Halle der Sportmittelschule Wels angekommen, haben sich manche unserer Spieler über unsere Gegner gewundert – erst recht über ihre „Reife“. Die Auflösung war schnell und einfach: Wir spielen bei einem Herren-/Damen-Turnier. Das hat unsere im Vergleich doch sehr junge Truppe aber nicht entmutigt, sondern im Gegenteil, noch einen zusätzlichen Motivationsschub gebracht.
In der Gruppenphase hatten wir drei Spiele zu absolvieren: HK Tresnjevka, SV Blau Gelb München und HC Wels 1.
Unser erster Gegner aus Kroatien hat unserer Jugend gleich gezeigt, hier wird Herren-Hockey gespielt. Hohes Tempo und doch auch der eine oder andere Körperkontakt. Alles in allem aber ein sehr faires Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Einige kurze Ecken, auf beiden Seiten, und Max im Tor hat einiges zu tun bekommen. Die Mannschaft wurde von Bartek aber sehr gut vorbereitet und eingestellt. Und zusätzlich auch spielerisch unterstützt – Bartek hat mitgespielt. Sein direktes Coaching direkt am Spielfeld hat funktioniert – mit einem Endstand von 3:2 landen die ersten drei Punkte auf unserem Konto. Torschützen: 2x Joachim, 1x Bartek
Eventuelle anfängliche Sorgen konnten mit dem ersten Sieg im Rücken gut überwunden werden und die Jungs aus Wien haben eine souveräne zweite Partie abgeliefert. Vor allem zu Ende des Spiels haben die blau-gelben massiv Druck auf unsere Verteidigung bringen können, gefährliche Situationen konnten von Ernst im Tor entschärft werden. Peter Kaltenbök auf Heimurlaub hat natürlich Dress und Schläger mit und war eine große Unterstützung. Einerseits um als Ruhepol im Mittelfeld Tempo und Druck herauszunehmen und gleichzeitig offensive Aktionen einzuleiten und Torchancen zu generieren. Ein kontrolliertes Spiel, bis zum Ende die Nerven bewahrt und vom Pressing der Gegner relativ unbeeindruckt – Endstand 3:0, die nächsten 3 Punkte für die Hernalser. Torschützen: 2x Leo, 1x Bartek.
Im letzten Spiel der Gruppenphase warten die Herren der Gastgeber. Beide Mannschaften spielen einen geordneten Spielaufbau und lassen in den Verteidigungen wenig zu. Ein Angriff von Moritz konnte nur noch regelwidrig gestoppt werden, der daraus resultierende 7m kann leider nicht verwertet werden. Lange bleiben die Tore leer, bis Bartek eine kurze Ecke zum Endstand 1:0 verwandeln kann. Ein toller Auftakt: als Gruppensieger, mit 9 von 9 Punkten, geht es am nächsten Spieltag ins Halbfinale
Gut gestärkt nach einem ausgiebigen Frühstück, ganz entspannt erst um 10:00 Uhr, geht es beschwingt in die Halle zum Halbfinale. Da wartet eine entschlossene Münchner Mannschaft die anscheinend ebenfalls ins Finale wollen.
Nach einem ersten Abtasten kann Joachim eine kurze Ecke zum 1:0 abschließen. Die Münchner sind davon leider nicht sehr beeindruckt und stellen schnell auf 1:2. Die jungen Wilden sind davon aber ebenfalls nicht beeindruckt: Bartek kann mit einem Tor aus dem Spiel auf 2:2 stellen. Es bleibt ein sehr ausgeglichenes Spiel mit deutlich mehr Ballbesitz auf unserer Seite. Dieser alleine reicht aber nicht für den ersehnten Führungstreffer. Ein schneller Angriff der Münchner bringt einen Stürmer alleine vor unser Tor. Da haben wir aber unsere Wand die auf den Namen „Ernst“ hört und an eben jener zerschellt der Stürmer. Die Schiedsrichter entscheiden auf 7m, Ernst hat zu eindeutig beim Zusammenstoß nachgeholfen. München verwandelt den 7m und stellt auf 2:3. Es bleibt weiter spannend und es sind noch ca. 4 Minuten zu spielen und die Jungs zeigen eindrucksvoll:
1) Dass Hockey ein Mannschaftssport ist: Gutes Zusammenspiel, kontrollierter Spielaufbau und konsequente Verteidigung halten unsere Spielhälfte sauber. Und:
2) Bartek ist mit den Jungs nicht nach Wels gekommen um ein Spiel zu verlieren. Er wechselt in die Offensive und mit viel Laufarbeit und den richtige Bällen von seiner Mannschaft generiert er eine gefährliche Situation nach der anderen vor dem gegnerischen Tor. Einen Spielzug über links schließt er mit einem gekonnten Schlenzer über den Tormann zum 3:3 ab.
Die letzte Minute läuft und unser druckvolles Spiel machte die Münchner dann doch nervös, diese attackieren zu früh und ohne Einhaltung der 3m und das wird kurz vor Schluss mit einer kurzen Ecke für uns belohnt. Schlusspfiff, die Ecke wird aber noch ausgeführt. Hereingabe auf Bartek, Hacken links, Hacken rechts, Schuss, Tor. Endstand: 4:3. Finale wir kommen.
Im Finale wartet der Gruppensieger der zweiten Gruppe. Die Herren des HC Heidelberg haben ihre Gruppe ebenfalls mit 9 Punkten beendet und im Halbfinale die Herren aus Berlin doch deutlich mit 5:1 geschlagen.
Das Finale startet mit einem Freundschaftsball in die Reihen der Heidelberger, aber unsere Stürmer setzen gleich nach und machen von den ersten Sekunden Druck. Die Partie startet energiegeladen aber von beiden Seiten kontrolliert. Alle Spieler inkl. der beiden Torleute haben zu tun. Nach ca. zweieinhalb Minuten ist es Jonas der seinen Angriff mit einem Torschuss abschließt. Elegant am Tormann vorbei landet der Ball im Netz: 1:0. Kein Grund um die Zügel schleifen zu lassen, das Spiel bleibt spannend und sehr intensiv. Drei Minuten nach unserem Führungstreffer erspielen sich die Gegner ihre erste kurze Ecke und können diese auch verwerten. Ausgleich. Aber keine Minute später startet Moritz mit einem sehenswerten Angriff aus der eigenen Spielhälfte. Seine Mitspieler ziehen die Gegner erfolgreich an sich um ihm Platz für sein Spiel zu machen, eventuelle Gegner werden von Moritz eiskalt ausgespielt. Bis zum gegnerischen Schusskreis ist er nicht aufzuhalten und wenn er schon mal da ist zeiht er ab und belohnt seine Mühen mit einem weiteren Führungstreffer. Sensationell! 2:1.
Doch die Führung hält leider nicht lange an. Paar Minuten später folgt schon der Ausgleich auf 2:2. Aber es bleibt keine Zeit um die Köpfe hängen zu lassen. Mittelauflage. Pass zurück. Joachim hat den Überblick und spielt den Ball weit vor wo Jonas schon bereit ist. Er schnappt sich den Ball, dringt an der Bande in den Schusskreis ein und schlenzt den Ball aus sehr spitzen Winkel irgendwie an Verteidiger und Golay vorbei ins Tor. Das ist die neuerliche Führung. Aber auch diesmal keine Zeit für Jubel oder Pause, die Heidelberger Youngsters erspielen sich eine kurze Ecke und gleichen wieder aus.
Man könnte meinen die nächste Anweisung von Bartek war: „Das können wir auch!“. Wir erspielen uns tapfer eine kurze Ecke, Hereingabe auf Bartek, der verwandelt und die Hernalser gehen zum vierten Mal in diesem Spiel in Führung. Und es sind erst 11 Minuten gespielt – es kommen noch 14 weitere.
10 Minuten vor Schluss gelingt abermals der Ausgleich. Es ist ein tolles Spiel auf Augenhöhe. Es wird klar, warum genau diese beiden Mannschaften im Finale stehen. Auf beiden Seiten gelingen gute Einzelaktionen und beide Mannschaften halten zusammen und erspielen sich gefährliche Situationen die oft genug in Toren enden.
In den letzten sieben Minuten bekommen wir insgesamt drei kurze Ecken zugesprochen. Ein untrügliches Zeichen für die tolle Arbeit unserer Stürmer im gegnerischen Schusskreis. Diese Ecken werden stark verteidigt und können leider nicht in Tore umgemünzt werden. Das rächt sich kurz danach, eine kleine Unachtsamkeit und 2 Minuten vor Schluss fällt das 4:5. In der Hoffnung in der restlichen Spielzeit den Ausgleich zu schaffen, werden die letzten Kraftreserven aktiviert, es mag aber nicht gelingen. Die Verteidigung steht gut und fängt unsere Angriffe erfolgreich ab. In der Vorwärtsbewegung passiert ein Ballverlust und der Gegenangriff endet am Fuß eines Verteidigers und führt zur letzten Aktion des Finales, einer kurzen Ecke für die Heidelberger. Diese wird sehr stark verteidigt, die Spieluhr steht allerdings bereits auf 0:00 und somit muss der Konter ausbleiben.
Wir treten mit einem tollen zweiten Platz im Gepäck die Heimreise an. Aber was noch viel wertvoller ist: Die Mannschaft hat ein großartiges Turnier gespielt und viel Erfahrung aufnehmen können. Alles in allem eine wichtige Vorbereitung für die bevorstehende Meisterschaft.
Vielen Dank auch an die Sektion Handball des PostSV, die uns ihren Mannschaftsbus für die Reise zur Verfügung gestellt haben. Das Turnier war TOP organisiert, es hat alles geklappt, keine Verletzungen, ein lustiger Turnierabend am Samstag, kurzum: Wir kommen wieder! Mit einem klaren Ziel.
Here we go!
LG Amor
