Nachruf: Günther Cambal ist nicht mehr

Günther Cambal Post SV Hockey

Auch wenn wir Günther die letzten Jahre aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr am Hockeyplatz begrüßen konnten, sein Name ist untrennbar mit dem österreichischen Hockey verbunden.

Seine aktive Zeit verbrachte der Innenverteidiger der alten Schule zum Großteil beim HC Wien, bei dem auch seine Karriere startete. Gemeinsam mit seiner Frau Eva baute Günther rund um seine Töchter Sabrina und Silvia den Nachwuchsbereich auf und trainierte und betreute das Damenteam.

Nach vereinsinternen Querelen wechselte in den frühen 80iger Jahren Familie Cambal zum Post SV. Bei uns war er noch viele Jahre in der Herren B aktiv und führte als kompromissloser Innenverteidiger viele junge Spieler an die Kampfmannschaft heran. Waren andere oft laut und ungeduldig, ging er mit großem Einsatz und aufmunternden Worten für die jungen Talente voran.

Engagiert im Nachwuchsbereich und als Coach

Er engagierte sich im Nachwuchsbereich und bildete eine Generation aus, die heute noch das Gerüst unserer Herrenmannschaft darstellt. Natürlich nicht ganz ohne eigene Interessen, waren doch seine 4 Enkerln mittlerweile ebenfalls im Hockeynachwuchs des Post SV aktiv.

Günther half, wo immer Not am Mann war und übernahm in den 90iger Jahren unsere erste Herren-Mannschaft als Coach. Auch wenn der ganz große Erfolg ausblieb, war er Teil jener Post-Mannschaft, die beim Europacup in Swansea Österreich vertreten hat. Legendär sein Spruch im gemeinsamen Mannschaftsbus, nachdem wir überraschend die Grashoppers Zürich mit 4:1 abgefertigt hatten. „Jetzt gewinnen die Schweizer nicht nur beim Schifahren nichts mehr…“. Betreten das Schweigen bei den Eidgenossen, wir konnten uns zumindest ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Erster Kantinenbetreiber am Post-Hockeyplatz

Gemeinsam mit Eva betrieb er die erste Kantine am Postplatz, gleich nach dem Coachen beim Spiel kam er seiner Pflicht nach und schlichtete die Getränke in der damals noch recht rustikalen Kantine im Hockeygebäude. Der finanzielle Gewinn wurde immer wieder in den Aus- und Umbau investiert, nicht selten durften sich auch die Nachwuchsteams über Spenden von Günther und Eva freuen.

Günther war kein Mann der großen Worte, auch laut hörte man ihn nur sehr selten. Vielleicht manchmal, wenn er mit Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden war. Meist trug er aber ein Lächeln auf den Lippen, zumindest auf dem Hockeyplatz wirkte er zufrieden und ausgeglichen. Herausragend war seine Verlässlichkeit. Hatte er für etwas zugesagt, konnte man darauf bauen.

Günther Cambal Post SV Hockey

Günther Cambal wie wir ihn kannten! Ein Lächeln auf den Lippen und zum Gaudium der Jugend für jeden Spaß zu haben…

(c) unbekannt

Als gelernter Schriftsetzer musste er in seinem beruflichen Werdegang hart mit der beginnenden Digitalisierung kämpfen, fand aber auch hier stets seinen Platz.

Obwohl er noch mit weit über 50 Jahren der Hockeykugel mit erstaunlicher Fitness nachjagte, konnte er die letzten Jahre nur mit einigen körperlichen Handicaps das Leben meistern. Längst lebte er gemeinsam mit Eva im Schrebergarten im 21. Bezirk und genoss dort den Müßiggang eines zufriedenen Seniors.

Noch im Juni feierte „Opschi“ im Kreise seiner Liebsten seinen 80igsten Geburtstag. Für ihn besonders wichtig, denn seine Familie war sein steter Rückhalt und das Zentrum seines Lebens. Wenige Tage später stürzte er und musste operiert werden.

An den Folgen verstarb er am Montag, dem 17. Juli 2023 im 81igsten Lebensjahr!

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, allen voran seiner Frau Eva und den Kindern und Enkelkindern!

Clemens Rarrel

Die Aufbahrung findet am Donnerstag, 27. Juli um 13:00 Uhr am Friedhof Stammersdorf Zentral, Halle 2 statt, danach folgt die feierliche Beisetzung im Familiengrab!


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