3 Niederlagen beim EHL Ranking Tournament in Spanien:
20.04.2022 21:42 von Norbert Grüner

Wenig zu holen gab es für unsere Herren beim hochrangigen Europacup-Turnier im spanischen Terrassa. Dennoch war es eine wichtige Erfahrung für unser junges Team, die hoffentlich einen Lernprozess bei den Spielern auslöst.
Gleich im ersten Spiel stand uns das Heimteam Egara gegenüber. Der spätere Turniersieger startete perfekt ins Spiel und traf die ersten beiden Strafecken zu einer komfortablen 2:0 Führung nach 5 Minuten. Zwar gelang Peter aus einer Strafecke der Anschlußtreffer, im Gegenzug führte die 3. Ecke zu einem Penalty, der neuerlich den 2 Tore Rückstand herstellte. Egara war uns in allen Belangen überlegen, nur in wenigen Einzelaktionen konnten wir dagegenhalten. Mit Fortdauer des Spieles schwanden noch dazu unsere Kräfte, die 1:8 Niederlage spiegelte das tatsächliche Kräfteverhältnis wieder.
Am Tag 2 trafen wir auf den irischen Meister, die ihrerseits am Vortag gegen Rotterdam deutlich mit 0:6 unterlagen. Die EHL erfahrenen Iren setzten uns früh im Spielaufbau unter Druck, dennoch hielten wir die Partie bis zum Seitenwechsel mit einem 1:1 offen. Mitte des dritten Viertels erhöhte der Gegner nochmals den Druck und zog innerhalb von 4 Minuten auf 4:2 davon. Zwar verkürzte Scholzi mit einer Strafecke auf 2:4, im Gegenzug kassierten wir aber gleich den 5. Treffer. Zu viel, um noch eine Aufholjagd zu starten.
Im Spiel 3 lautete der Gegner Grange HC aus Schottland. Es war erstmals ein Spiel für uns mit einem Gegner auf Augenhöhe, der Ballbesitz lag bei ungefähr 50%. Ein bitterer Moment in Minute 15, die Schotten gehen nach einem umstrittenen Penaltypfiff mit 1:0 in Führung. Wir hingegen gingen mit den sich bietenden Chancen fahrlässig um, viele Schußkreissituationen blieben ohne zählbaren Erfolg. Anders der schottische Meister, die erste Strafecke führte zum 2:0 Zwischenstand. Alle unsere Bemühungen blieben offensiv ohne Erfolg, im Gegenteil, wir mussten noch einen Gegentreffer hinnehmen und verließen als 0:3 Verlierer den Platz. Das Ergebnis fiel zu deutlich aus, dennoch agierten die Schotten weitaus abgebrühter als wir.
Für viele unserer jungen Spieler war es die erste Erfahrung auf diesem Niveau, entsprechend überfordert waren unsere Youngsters mehrfach. Vor allem die Situationen innerhalb der Viertellinien machten oftmals den Unterschied aus. Einerseits waren wir defensiv nicht konsequent genug und nur selten als Erster am Ball, was zu vielen Strafecken führte. Andererseits agierten wir offensiv harmlos und nutzten unsere wenigen Chancen nicht. Ein Indiz dafür ist, dass wir unsere 3 Tore ausschließlich aus Strafecken trafen.
Die vielen Verletzungen und Erkrankungen im Vorfeld nahmen uns zusätzlich die Möglichkeit aus dem Vollen zu schöpfen. Mit Patrick kam einer unserer erfahrensten Spielern nur zu Kurzeinsätzen, damit lastete auf Peter und Basti enorm viel Verantwortung. Beide bildeten mit Benny - der als Libero seine ganze Klasse ausspielte - und Tomasz eine stabile Achse im Zentrum. Anfällig waren wir über beide Seiten, vor allem auch, weil wir hier immer wieder in Unterzahl agierten.
Im Spielaufbau nahmen wir uns durch ungenaue Zuspiele viel unserer Offensivkraft und mussten dadurch immer wieder dem Ball hinterherlaufen.
Was bleibt als Fazit: auch wenn wir nicht alle unsere Möglichkeiten ausschöpften, entspricht die Platzierung unserem derzeitigen Leistungsniveau. Mit der Rückkehr der derzeit verletzten oder rekonvaleszenten Spielern ist sicherlich eine Steigerung möglich, die uns in der Meisterschaft die gewünschten Erfolge ermöglichen sollte.
Auf der wunderschönen Anlage des HC Egara zeigten uns vor allem die Spitzenteams aus Belgien, Deutschland, den Niederlanden, England und Spanien phasenweise Hockey auf allerhöchstem Niveau. Unsere mitgereisten Fans wurden somit zumindest teilweise für das Ausbleiben der Erfolge unserer Herren entschädigt.
Here we go
Clemens